02. Feb 2021
Hecken schützen in doppeltem Sinn: Einerseits bewahren sie die Gartenbesitzer vor neugierigen Blicken, vor Lärm und Umwelteinflüssen, und sie verbessern das Mikroklima. Andererseits bieten Hecken auch verschiedenen Tieren Schutz und Unterschlupf. Wenn die Hecke aus einheimischen Gehölzen besteht, kann sie den Tieren zudem als Nahrungsquelle dienen.
Im Unterschied zu den bekannten, akkurat in Form geschnittenen Hecken aus Thuja, Hainbuche usw. bestehen Wildhecken aus mehreren einheimischen Straucharten, die im Idealfall zu unterschiedlichen Jahreszeiten blühen und fruchten. Eine Wildhecke benötigt auch etwas mehr Platz als eine konventionelle Hecke, da sie in der Regel nicht in eine schmale, geometrische Form geschnitten wird. Nach der Pflanzung gut angiessen und im ersten Jahr bei trockener Witterung nicht austrocknen lassen. Damit sich die Sträucher möglichst schnell dicht verzweigen werden die Triebe im Juni oder Juli um etwa die Hälfte eingekürzt. Dieser Aufbauschnitt sollte auch im zweiten Jahr wiederholt werden, damit sich eine dichte Hecke bildet. Ab dem dritten oder vierten Jahr nach der Pflanzung empfiehlt die Schweizerische Vogelwarte die Sträucher in einem zwei- bis dreijährigen Turnus zu schneiden; also nie alle Pflanzen der Hecke gleichzeitig. Je nach Art erhalten die Sträucher dabei einen Auslichtungsschnitt oder werden «auf den Stock gesetzt» (kompletter Rückschnitt auf 20 – 30 cm Höhe). Auf diese Weise entwickeln sich immer wieder junge Triebe, welche die Hecke vital halten und von den Tieren trotzdem immer genutzt werden können. Ganz entscheidend für den Schnitt einer Wildhecke ist der Zeitpunkt: Vogelschutzhecken sollten unbedingt ausserhalb der Brutzeit geschnitten werden, am besten zwischen November und März. Fruchttragende Gehölze sollten zudem erst gestutzt werden, wenn die Früchte verzehrt sind. Eine Auswahl an einheimischen Gehölzen, die sich für Wildhecken im Siedlungsraum eignen, stellen wir Ihnen hier kurz vor.
Hecken bieten verschiedenen einheimischen Vögeln optimale Brutplätze, so z. B. Amseln, Heckenbraunellen oder Rotkehlchen. Ideal ist, wenn die Hecken dicht sind und gut verzweigte Astgabeln für den Nestbau bieten. Dies kann auch durch entsprechende Schnittmassnahmen gesteuert werden. Gehölze mit Dornen halten zudem Fressfeinde fern.
Mit ihrem buschig aufrechten Wuchs zählt die Hecht-Rose (Rosa glauca) zu den Strauchrosen. Auffallend sind die schönen, graublauen Blätter. Die rosa Blüten mit heller Mitte erscheinen im Juni/Juli, gefolgt von orangeroten, bis 1,5 cm grossen Hagebutten.
Eibe (Taxus baccata). Das immergrüne Nadelkleid bietet Vögeln auch im Winter Schutz. Die roten Beeren sind bei Vögeln beliebt; keine Fruchtbildung nach Schnitt.
Stechpalme (Ilex aquifolium). Immergrüne, stachelige, glänzende Blätter. Rote, bei Vögeln beliebte Beeren an weiblichen Pflanzen. Gut schnittverträglich.
Wolliger Schneeball (Viburnum lantana). Blätter runzelig, unterseits graufilzig behaart. Grosse, rahmweisse Blütendolden im Mai/Juni. Beeren von Rot nach Schwarz wechselnd.
Liguster (Ligustrum vulgare). Weisse, duftende Blütenrispen im Juni/Juli. Blauschwarze Beeren im Herbst; gute Vogelnahrung. Auch für geschnittene Hecken.
Bereits im März blüht die Kornelkirsche (Cornus mas) und bietet frühen Insekten Nahrung. Die roten Beeren im Spätsommer/Herbst werden gerne von Vögeln gefressen. Kornelkirschen können bei Bedarf auch zu Formhecken geschnitten werden.