Naturnah und biodivers – ein Garten für Schmetterlinge

09. Jul 2019

Wer erfreut sich nicht am Anblick der bunten Schmetterlinge? Schade, dass diese grazilen Akrobaten der Lüfte immer seltener anzutreffen sind. Dabei könnte auch im Siedlungsraum viel für diese Insekten getan werden. Machen Sie mit?

Um Schmetterlinge im Garten oder auf der Terrasse zu fördern und Lebensräume für sie zu schaffen, steht ein Grundsatz im Vordergrund: Je naturnaher ein Garten ist, desto schmetterlingsfreundlicher ist er. Die Schmetterlinge haben sich im Verlauf der Entwicklungsgeschichte an ihre natürliche Umgebung angepasst, einige haben sich sogar auf einzelne Pflanzen spezialisiert. Verschwinden diese Pflanzen, werden die Schmetterlinge ihrer Lebensgrundlage beraubt. Finden beispielsweise Tagpfauenauge oder Admiral keine Brennnesseln, die von ihren Raupen gefressen werden können, kann sich keine neue Generation entwickeln. Um Schmetterlinge zu fördern, ist es also entscheidend, dass nicht nur Blüten mit Nektar für die Schmetterlinge, sondern auch Futterpflanzen für die Raupen zur Verfügung stehen. Abgestorbene Pflanzenteile, Asthaufen, alte Bäume usw. bieten den Raupen zudem den notwendigen Schutz, um sich zu verpuppen und zu überwintern. Etwas «Wildwuchs» und «Unordnung» sind in einem Schmetterlingsgarten also durchaus wünschenswert. Dazu kommt eine Portion «Toleranz» – z. B. wenn das Laub von Karotten und Fenchel von Schwalbenschwanzraupen angefressen wird, Kugeldisteln oder Natternkopf von den Raupen des Distelfalters oder der Phlox von jenen des Aurorafalters.

In unserem Gartencenter finden Sie eine Vielfalt an Pflanzen, welche Ihren Garten oder Ihre Terrasse für Schmetterlinge und deren Raupen lebenswerter machen. Einige stellen wir an dieser Stelle kurz vor, neben Wildpflanzen sind auch einige Zierpflanzen dabei. Gerne beraten wir Sie auch.

In einem Garten, welcher Schmetterlingen eine Lebensgrundlage bieten soll, muss auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln unbedingt verzichtet werden. Bitte bedenken Sie jedoch, dass auch verschiedene biologische Präparate die Raupen von einheimischen Schmetterlingen schädigen können. Unter Umständen kann es sinnvoll sein, die Schmetterlingsraupen einzusammeln und an einem geschützten Ort aufwachsen zu lassen – z. B. in einem «Aerarium».

Tauben-Skabiose

Mit ihrer langen Blütezeit bietet die einheimische Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) Nektar für viele verschiedene Schmetterlingsarten.

Duft-Veilchen

Duft-Veilchen (Viola odorata). Futterpflanze für Kaisermantel und Perlmutterfalter. Blütezeit März bis September. Sonnig bis halbschattig.

Majoran

Majoran oder Dost (Origanum vulgare). Blütezeit von Juni bis September. Wertvoller Nektarlieferant auch für andere Insekten.

Faulbaum

Faulbaum (Frangula alnus). Robustes, einheimi¬sches Gehölz für fast alle Standorte. Unentbehrlich für Zitronenfalter. Höhe 3 – 4 m.

Thymian-Arten

Thymian-Arten (Thymus sp.). Blüht von Juni bis Oktober. Für sonnige, trockene Standorte. Nahrungsgrundlage für Raupen von Bläulingen.

Natternkopf

Natternkopf (Echium vulgare). Pionierpflanze auf trockenen, sonnigen Standorten. Blütezeit Juni bis Oktober. Wichtige Pflanze für Distelfalter.